Auf dem Boden der Ozeane liegen 1,4 Millionen Kilometer Telekommunikationskabel. Mit nur 2 cm Durchmesser erreichen sie zusammen die Länge des Durchmessers der Sonne.

In allen Ozeanen liegen Telekommunikationskabel. Sie sorgen für 99 % des gesamten digitalen Datenaustausches.

Das erste Kabel wurde 1850 zwischen England und Frankreich verlegt. Ein Fischer schnitt das Kabel aus Versehen durch.

Nur wenige Jahre später wurde die Verlegung eines hundertmal längeren Kabels zur Durchquerung des Atlantiks geplant. 1858 wurden 4.000 km Kabel zwischen Irland und Neufundland in Kanada verlegt.

Die erste transatlantische Nachricht von Queen Victoria an US-Präsident James Buchanan brauchte nur 17 Stunden für die Überquerung des Atlantiks. Das war revolutionär!

1866 wurde ein Kabel mit einer 80-fach schnelleren Übertragung installiert. Es wurde aus besseren Materialien und Isolierung hergestellt und war so widerstandsfähiger gegen Schäden.

Bis zum frühen 20. Jahrhundert verband ein komplexes Kabelnetzwerk große Teile der Welt miteinander und ermöglichte schnellere Kommunikation. Das Bild zeigt ein Schiff zur Kabelverlegung Mitte des 20. Jahrhunderts.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die globale Infrastruktur zur Telekommunikation stark auf Seekabel angewiesen, nicht nur für zivile Zwecke, sondern auch für Militäroperationen.

Die Nutzung qualitativ höherwertiger Materialien und Mikrowellentechnologie, die eine bestimmte Wellenlänge ähnlich wie Radiofrequenz nutzt, trugen dazu bei, die Datenkapazität der Kabel zu erhöhen.

Ab den 1980er-Jahren machte es die Einführung von Glasfaserkabeln möglich, Daten als Lichtimpulse zu verschicken. Im Vergleich zu traditionellen Kupferkabeln ermöglichten sie deutlich höhere Geschwindigkeiten in der Kommunikation.

Über ein Jahrhundert nach der Verlegung des ersten Seekabels wurde das TAT-8 1988 zum ersten Glasfaserseekabel, das 335 Millionen US-Dollar kostete. Es bot anfänglich eine Kapazität von 40.000 Telefonleitungen zwischen den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich.

Die Initiative wurde von einem Dreigestirn aus Telekommunikationsfirmen aus jedem der Länder angeführt, nämlich AT&T Corporation (USA), France Télécom (Frankreich) und British Telecom (Vereinigtes Königreich) und entwickelte eine weniger teure Möglichkeit, unsere Kommunikationswege zu beschleunigen.

Die Kabel verbanden drei bestimmte Orte: Tuckerton in New Jersey (USA), Widemouth Bay in England (Vereinigtes Königreich) und Penmarch in der Bretagne (Frankreich).

Die Kabel bedienten die drei Länder mithilfe einer bahnbrechenden "Verteilstelle" vor der Küste von England.

Entgegen den Hoffnungen, dass die Kapazität des Kabels zehn Jahre lang ausreichen würde, wurde diese jedoch bereits nach 18 Monaten ausgereizt. Seine Existenz und das Potenzial führte jedoch dazu, dass IBM, eines der größten amerikanischen Technologieunternehmen, in ein Datenkabel (T1) zwischen der New Yorker Cornell Universität und der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) zu investieren.

Diese Verbindung war die früheste Form des Internets und führte nur wenige Monate später zu dessen Entwicklung. Das Bild zeigt Sir Tim Berners-Lee, den Erfinder des Internets.

Der weltweite Datenverkehr, der mit der zunehmenden Nutzung des Internets in den 1990ern einherging, führte zum Ausbau der Seekabel.

In den frühen 1990ern wurde das erste transpazifische Glasfaserkabel zwischen den US-amerikanischen Standorten Point Arena in Kalifornien und Makaha auf Hawaii verlegt und in Betrieb genommen.

Telekommunikationsfirmen rund um die Welt verstanden schnell, dass zusätzliche Datenkapazität der Kabel nötig sein würde, um die Nachfrage der Nutzer zu erfüllen.

Zur Jahrhundertwende wurden große Investitionen in Kabel mit mehreren Terabit Kapazität getätigt, um die Verbindungen und den Datenaustausch zu steigern.

Die Verlegung von Kabeln auf dem Meeresboden ist mit einer Reihe von Herausforderungen verknüpft. Zunächst werden spezielle Schiffe eingesetzt, um lange Strecken der Kabel vorsichtig entlang der vorgesehenen Route zu verlegen.

Die Kabel werden so produziert, dass sie die Umgebung auf dem Meeresgrund, die geologisch instabil sein kann, überdauern. Sie müssen daher seismischen Aktivitäten, Salzwasser, Druck und dem Knabbern von neugierigen Meeresbewohnern standhalten.

Wenn ein Kabel erst mal verlegt ist, bleibt es nicht für immer vor Ort. Die Kabel sind anfällig für Schäden durch Naturkatastrophen, Schiffs- und Fischausrüstung, was ein schnelles Eingreifen erfordert, um Ausfälle zu vermeiden.

Durch die Zunahme des Datenbedarfs und die Verbesserung der Technik in der Herstellung der Kabel werden Seekabel durchgehend aufgerüstet oder ersetzt.

Die Nutzung von Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM), was die Kombination von verschiedenen Informationskanälen mit vielen Signalen unterschiedlicher Wellenlänge in einem einzigen Glasfaserstrang bezeichnet, revolutionierte die Datenkapazität der Kabel.

Und dennoch ist die weltweite Nachfrage nach Daten deutlich höher als die verfügbare Bandbreite. Was das bedeutet? Mit Technologien wie 5G und riesigen Rechenzentren, die unter anderem für die KI-Technologie zentral sind, wird die Nachfrage weiterhin die verfügbaren Möglichkeiten der Datenübertragung übersteigen.

In der Vergangenheit haben westliche Länder und Unternehmen sowohl den Besitz als auch die Kontrolle von Unterseekabeln dominiert, aber China hat sich in letzter Zeit zu einer Schlüsselfigur in der Branche entwickelt.

Zu den Investitionen, die China im Rahmen seiner neuen Seidenstraße tätigt, gehört auch die infrastrukturelle Entwicklung von Unterseekabeln in Afrika und im Nahen Osten.

Auch Spionage und Cybersicherheit sind zu wichtigen Themen im Zusammenhang mit der Anfälligkeit dieser Kabel geworden, da ihre Unterbrechung schwerwiegende wirtschaftliche und sicherheitspolitische Folgen haben kann.

Da die Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen weiter zunimmt, werden Unterseekabel auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen und die globale Technologie voranzutreiben. Daher werden sie auch zunehmend zu einem Punkt hoher Investitionen, internationaler Spannungen und geopolitischer Dynamik werden.

Quellen: (BBC) (SubmarineCableSystems.com) (Telefónica) (CBS News) (Submarine Cable Map) (CNN) (TeleGeography) (The Guardian)

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